Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR Berlin)

Um die Ecke vom Schöneberger Rathaus und in Fußnähe zum Bayerischen Platz mit der U-Bahn-Station der Linie 7 erhebt sich im klassischen Baustil die Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR Berlin).

Diese Hochschule mit ihren über 10.000 Studierenden war 2010 in Berlin meine erste Anlaufstelle für einen Lehrauftrag im Bereich „Wirtschaftswissenschaften“. Birgit Felden hatte an der HWR eine Professur für Unternehmensnachfolge übernommen und mit Sven Ripsas zusammen das Themenfeld „Entrepreneurship“ betreut.

Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR Berlin)
Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR Berlin), Gebäude B, Badensche Straße 50-51

Die Studierenden sollten sehr praxisnah ausgebildet werden, deshalb kamen die zwei auf die Idee, Jens Junge als „Digitalmenschen“ und Internet-Unternehmer mit seinen Anekdoten auf diesen Kurs loszulassen. Ein bisschen Lehrerfahrung hatte ich an der Universität Flensburg im Kurs „Spielend Lernen“ sammeln können. Das war mein erster Lehrauftrag. Aber jetzt hatte ich den Anspruch, neben meinen Erlebnissen als Unternehmer mein altes theoretisches Fundament in den Wirtschaftswissenschaften wieder aufzufrischen und zu ergänzen. Mein Motto war: „Lehre um zu lernen“.

Themenfeld Entrepreneurship an der Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR Berlin)

Sven Ripsas stammt inhaltlich aus dem vom unternehmerischen Gründen geprägten wissenschaftlichen Umfeld der Freien Universität Berlin (FU Berlin). Dort initiierte Prof. Dr. Günter Faltin die Etablierung der Startup-Kultur und füllte den Begriff „Entrepreneurship“ nicht nur theoretisch. Er ist der Vater der „Teekampagne“ und Veranstalter des jährlich stattfindenden „Entrepreneurship Summit„.

Seit 2001 ist Sven an der HWR Berlin und hat dort das Thema der innovativen oder gar disruptiven Unternehmenskultur in die Lehre implementiert. Als Teil des entstehenden Berliner Startup-Eco-Systems kam er auf die Idee, den ebenso jährlich stattfindenden Businessplan-Wettbewerb Berlin-Brandenburg mit den Studierenden der HWR Berlin zu kombinieren. Mit den Studenten-Teams aus dem Themenfeldkurs Entrepreneurship werden die besten Starups beratend und konzeptionell ein Semester lang unterstützt.

Als Gründer des Flying Kiwi Verlages mit Comics und Cartoons (1986) , der Ticcon AG als Internet-Agentur (1995/1999), der MSC-SH als Publisher von Mobile-Apps (2004) und der Mediatrust GmbH & Co. KG (2006) als Betreiber und Vermarkter von spielen.de sowie BVDW-Mitglied und Initiator des Verbandes Digitale Wirtschaft Schleswig-Holstein (DiWiSH) fielen mir in dem Kurs mit 60 bis 80 Teilnehmern schwerpunktmäßig die Marketing- und Online-Themen zu. Freitags abends und samstags von 10 bis 16 Uhr liefen meine Kurse zu denen ich aus Flensburg mit der Bahn anreiste. Genächtigt habe ich in dem günstigen Hotel „Gasteiner Hof“ in Fußnähe.

Gemeinsam innerhalb eines interdisziplinären Dozententeams unterrichteten wir und betreuten die Studierenden bei ihren Fragen, Herausforderungen und Sorgen im Umgang mit den sehr verschiedenen Startups aus zahlreichen Branchen. Von 2010 bis 2014 gehörte ich mit zu diesem Team mit Prof. Dr. Sven Ripsas, Prof. Dr. Birgit Felden, Prof. Dr. Claudia Gather, Prof. Dr. Harald Rüggeberg, Bruce Spear und Justinus Pieper. Aufgrund der Gründung meines  eigenen Instituts für Ludologie musste ich diese spannende und anregende Dozententätigkeit an der Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR Berlin) leider 2014 aufgeben.

Institut für Entrepreneurship, Mittelstand und Familienunternehmen an der HWR Berlin

Nachdem Birgit Felden die Professur für Unternehmensnachfolge an der HWR Berlin übernommen hatte, gründete sie einen Studiengangsbeirat für den von ihr gestalteten Bachelor-Studiengang „Unternehmensgründung und Unternehmensnachfolge„. Vernetzung und Kontaktpflege ist für sie selbstverständlich. Das Curriculum und die Aktionen rund um diesen Studiengang verbindet sie mit ihrem Netzwerk aus Unternehmern und Wissenschaftlern. Ich durfte ab 2008 Mitglied in diesem beratenden und unterstützenden Gremium werden, in dem ich u.a. den HWR-Dozenten Dr. Holger Zumholz kennenlernte.

Die Professorentätigkeit beschränkt sich nicht nur auf die Lehre. Auch die Forschung treibt den Lehrkörper an, damit die Lehre aktuell bleibt und neue Erkenntnisse die Welt hoffentlich ein bisschen besser macht. So auch bei Birgit Felden, deren Thema „Unternehmensnachfolge“ zur eigenen Berfung  wurde. Eingereichte Forschungsanträge erhielten zügig eine Bewilligung und so schuf sie für das Institut für Entrepreneurship, Mittelstand und Familienunternehmen (EMF-Institut) an der HWR Berlin einen wissenschaftlichen Unterbau mit sehr engagierten Mitarbeitern (Michael Graffius, Laura Marwede, Alexander Krause etc.).

Ratzfatz wurde meine Studiengangsbeiratsmitgliedschaft geupgraded und ich war Mitglied im EMF-Institut. Mit meinem Forschungsantrag „LudoLeist“  beim BMBF („Was können Startups von Spieleentwicklern lernen?“) sprach ich den HWR-Kollegen Prof. Dr. Avo Schönbohm als Controllingexperten an, ob er bei einem Verbundprojekt mitmachen würde. Nachdem wir die dafür notwendigen Spielregeln ausführlich diskutiert hatten, wollte er und wurde so auch Mitglied im EMF-Institut.

Eines der Ergebnisse unserer Forschungsarbeit war der im Flying Kiwi Verlag in der Reihe „Edition EMF“ erschienene Sammelband „Spielräume – Facetten von Gamification in Unternehmen und Weiterbildung“ (2017, ISBN 978-3940989-32-1, Band 9) mit dem von Jens Junge, Stefanie Talaska und Jonas Vossler verfassten Beitrag: „Was Start-ups vom Pokern lernen können“ (S. 7 – 22).

Weiterbildung", Edition EMF, Band 9, Flying Kiwi Media, 2017
„Spielräume – Facetten von Gamification in Unternehmen und Weiterbildung“, Edition EMF, Band 9, Flying Kiwi Media, 2017

Dieses „richtungsweisede“ Buch mit seinen 226 Seiten kann bei mir direkt oder online über Amazon für EUR 29,90 bestellt werden 😉

Weitere Publikationen der Edition EMF:

  • Band 1: Familienunternehmen – Was bleibt, was wird? (154 Seiten, ISBN 3-94098901-0)
  • Band 2: Familienunternehmen – Wir reden mit Ihnen! (100 Seiten, ISBN 978-940989-03-1)
  • Band 3: Kopf schlägt Bauch? Sind Emotionen ein Erfolgsfaktor? (149 Seiten, ISBN 978-3-940989-05-5)
  • Band 4: MINA – Potentialanalyse von Migrant/innen zur Lösung der Nachfolgelücke im deutschen Mittelstand (167 Seiten, ISBN 978-3-940989-06-2)
  • Band 5: Was Familienunternehmen vermögen (127 Seiten, ISBN 978-3940989-12-3)
  • Band 6: Unternehmensnachfolge in Berlin 2030 (168 Seiten, ISBN 978-3940989-15-4)
  • Band 7: Markenführung und Innovationen im deutschen Mittelstand (206 Seiten, ISBN 978-3940989-24-6)
  • Band 8: Benchmark Familienunternehmen 2015 (137 Seiten, ISBN 978-3940989-29-1)

Netzwerk HWR-Berlin

Wie entstehen Netzwerke? Wie kommt es zu gemeinsamen Projekten? Es hängt immer an den Personen, an den Menschen, die Kontakte, Ideen und gemeinsame Erfahrungen teilen. Birgit Felden gehörte 1984 als ich meine Ausbildung zum Verlagskaufmann bei der SpielBox in Bonn begann, zur Damen-Mannschaft des 1. Godesberger Judo-Clubs e.V.

Zeitungsartikel 1. Godesberger Judo-Club e.V. 1984
Zeitungsartikel des Bonner Generalanzeigers von 1984 zur Damenmannschaft des 1. Godesberger Judo-Clubs e.V. über die Mannschaftsmeisterschaft in München

Diese Damenmannschaft war jung und hatte viel Ehrgeiz. Jens Junge war das dafür passende Wurfmaterial. Mein Ausgleichssport zum Bürojob wuchs zu einem intensiven Hobby heran, bis ich dann auch im Vereinsvorstand mitmischte, Öffentlichkeitsarbeit machte und die „Judo-Info“ als Vereinszeitung herausgab. Neben dem mehrtägigen Training in jeder Woche standen am Wochenende die Turniere und Meisterschaften an. Das schweißt im wahrsten Sinne des Wortes zusammen.

1. Godesberger Judo-Club e.V. Trainingsgruppe 1984
Judo-Trainungsgruppe mit dem französischen Partnerclub aus Angers und dem 1. Godesberger Judo-Club e.V. im Jahre 1984 mit Birgit Felden und Jens Junge (Suchbild…)

Darüber hinaus wurden gemeinsame Urlaube und Jahreswechsel organisiert, z.B. mit einem französischen Partner-Club aus Angers. Wie jetzt Judo und die Hot-Dog-Weltmeisterschaft 1984 in New York zusammenhängen, das solltest Du Birgit persönlich fragen 😉

Persönliche Netzwerke aus Sport und Studium können durch das ganze Leben tragen. Auf der Grundlage von gemeinsamen Erlebnissen entsteht eine Vertrauensbasis und ein Miteinander, das in viele weitere Themenbereiche innerhalb eines bunten Lebens übertragar ist. 1984 hätte ich niemals damit gerechnet, dass wir ab 2008 an der Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR Berlin) mit gleichen Interessen erneut zusammenkommen.